Hier eine gut lesbare Abschrift des von "Oleg1" veröffentlichten Schreibens brandenburgischer Vereine an den Botschafter der Russischen Föderation, Herrn Grinin:
Botschaft der Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland Herrn Botschafter Grinin
Sehr geehrter Herr Botschafter,
die unterzeichneten gemeinnützigen Vereine, die sich in Deutschland für die Entwicklung und Pflege freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Völkern einsetzen, bekunden der Botschaft der Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland und Ihnen persönlich ihre außerordentliche Wertschätzung und ihre freundschaftliche Verbundenheit . […]
Ausgehend von den gemeinsamen Bemühungen um die Bewahrung des Andenkens und die Erfüllung des Vermächtnisses der sowjetischen Opfer des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft sowie der sowjetischen Soldaten, die im Kampf um die Befreiung der europäischen Völker vom Faschismus oder im Dienst für die Bewahrung des Friedens in Deutschland ihr Leben eingesetzt haben, halten sie (die Vereine) sich für verpflichtet und legitimiert, die Aufmerksamkeit der Botschaft auf die ungeklärte Bestands- und Pflegesituation der auf Grundlage des SMAD-Befehls Nr. 117 vom 15.04.1946 an den damaligen Hauptstandorten der sowjetischen Besatzungstruppen errichteten gesonderten Friedhöfe für verstorbene Bürger der UdSSR (Militär- und Zivilpersonen) in Deutschland – im folgenden als „Garnisonfriedhöfe“ bezeichnet – zu lenken und ihre Besorgnis über die daraus entstandenen Missstände und Fehlentwicklungen mitzuteilen.
Die oben genannten Garnisonfriedhöfe, von denen nach unserer Kenntnis auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands insgesamt 18 von unterschiedlicher Größe errichtet wurden, beherbergen die Ruhestätten von insgesamt ca. 17000 Bürgern der UdSSR, die sich in Zusammenhang mit der militärischen Besetzung und Verwaltung Deutschlands hier aufhielten, infolge von Unfällen, Krankheiten und Straftaten verstorben sind und aus unterschiedlichen Gründen nicht in ihre Heimat überführt wurden. Ihre Einrichtung wurde in der Präambel des Befehls damit begründet, dass man Beerdigungen sowjetischer Bürger auf deutschen Friedhöfen und unter den dort üblichen religiösen Symbolen (Kruzifixen) für unzumutbar hielt. Die Anzahl der dort erfolgten Bestattungen entwickelte sich im Laufe der Zeit rückläufig.
1967 wurden – mit Ausnahme des Garnisonfriedhofs Potsdam, Michendorfer Chaussee – in Zusammenhang mit der Schließung der regionalen sowjetischen Standesämter an den Truppenstandorten auch die regionalen Garnisonfriedhöfe geschlossen. Von Ausnahmen abgesehen, erfolgten ab 1967 Beisetzungen sowjetischer Bürger ausschließlich auf dem Garnisonfriedhof Potsdam, Michendorfer Chaussee. Der Befehl verfügte, dass Einrichtung, Schutz, Instandhaltung und Pflege der Friedhöfe und der dort befindlichen Gräber durch die deutsche Verwaltung der Garnisonstädte zu gewährleisten und zu finanzieren wären, während die Registerführung über die Beerdigungen den für die Standorte zuständigen Militärkommandanten übertragen wurde. Obwohl am 07.08.1954 die Gültigkeit der SMAD-Befehle durch die Regierung der UdSSR aufgehoben wurde, wurde während der Existenzzeit der DDR de facto bis 1990 bezüglich der Garnisonfriedhöfe gemäß den Regelungen des Befehls Nr. 117 verfahren. Hinsichtlich des Bestandsschutzes der Garnisonfriedhöfe gab es keinerlei Unterschiede zu den übrigen sowjetischen Militärfriedhöfen (Kriegsgräberstätten). Eine andere Behandlung wäre auch als absurd empfunden worden, weil die Garnisonfriedhöfe mehrheitlich als Erweiterungsflächen bestehender Militärfriedhöfe errichtet worden waren.
Die Instandhaltung und Pflege der Friedhöfe und der dort befindlichen Gräber oblag den Räten der Städte und Gemeinden und erfolgte entsprechend den Wünschen der sowjetischen Militärkommandanten, die Deckung der finanziellen Aufwendugen dafür erfolgte aus dem Staatshaushalt der DDR, und die Registerführung oblag den örtlich zuständigen sowjetischen Militärkommandanten. Eine vertragliche Regelung über die sowjetischen Friedhöfe auf dem Territorium der DDR – Militär- und Garnisonfriedhöfe – zwischen den Regierungen der UdSSR und der DDR hat es nie gegeben. Alle damit zusammenhängenden Fragen wurden im direkten Gewohnheitsrecht aus der Besatzungszeit entschieden, wobei die sowjetische Seite gegenüber berechtigten Wünschen, Vorschlägen und Absichten der deutschen Partner große Konzilianz an den Tag legte.
Mit dem Beitritt der DDR zur BRD und der Ausdehnung des Gültigkeitsbereiches des BRD-Gräbergesetzes auf das Territorium der ehemaligen DDR erfolgte eine grundlegende Veränderung des rechtlichen Status der sowjetischen Garnisonfriedhöfe in Deutschland. In den Verträgen und Vereinbarungen zwischen der UdSSR bzw. der Russischen Föderation einerseits und der BRD andererseits (Vertrag vom 9.11.1990 über gute Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen der UdSSR und der BRD, Art. 18, Kriegsgräberabkommen vom 16.12.1992 zwischen den Regierungen der BRD und der Russischen Föderation) fanden die mit der Existenz und Erhaltung der sowjetischen Garnisonfriedhöfe in Deutschland zusammenhängenden Fragen keine Berücksichtigung. Diese befinden sich damit seitdem in einem „rechtsfreien“ Raum. Ihr Bestandsschutz ist in keiner Weise geregelt. Ihre Instandhaltung und Pflege ist vollkommen dem Ermessen der Kommunen überlassen, in deren Verwaltung sie sich befinden. Die Bundesregierung erstattet diesen lediglich die Aufwandskosten für die Pflege von Kriegsgräbern im Sinne des Kriegsgräberabkommens. Die Garnisonfriedhöfe und die dort befindlichen Gräber sind dagegen dem Grunde nach der Verwahrlosung preisgegeben. Sie befinden sich infolge dessen zum Teil in einem erbarmungswürdigen Zustand.
Auf einigen dieser Friedhöfe ist es bereits zu tiefgreifenden und irreparablen Eingriffen in die Substanz, wie Einebnung von Gräbern, Beseitigung von Grabmalen, Zerstörung der Ordnungsstrukturen und fortschreitender Verwahrlosung gekommen. Bei einer Reihe von Friedhöfen sind Bestandserhaltung und solider Pflegezustand lediglich darauf zurückzuführen, dass sich dort keine Gräber bzw. Grabfelder befinden, die nach dem 31.03.1952 (Ende der Befristung des Bestandsschutzes für Kriegsgräber) belegt wurden. Lediglich auf zwei derartigen Anlagen (Eberswalde, Heegermühler Str., und Potsdam, Michendorfer Chaussee) wurden bisher seitens der betreffenden Kommunen nachhaltige Bemühungen um die langfristige Erhaltung und Neugestaltung dieser Friedhöfe unterenommen.
Die sowjetischen Garnisonfriedhöfe in Deutschland sind nach dem Verständnis der unterzeichneten Vereine wichtige allgemein-, sozial-, kultur- ud militärhistorische Denkmale und Erinnerungsstätten an den fast 50jährigen Aufenthalt sowjetischer Truppen in Deutschland auf der Grundlage vierseitiger Vereinbarungen sowie das Wirken ihrer Angehörigen für den Schutz der Ergebnisse des Zweiten Weltkrieges und die Bewahrung des Friedens im Nachkriegs-Europa. Ihre Angehörigen, die hierfür ihr Leben eingesetzt haben, dürfen nicht der Vergessenheit überlassen werden. Deshalb sollten diese Friedhöfe unbedingt erhalten und vor Verwahrlosung geschützt werden. Es ist zudem offensichtlich, dass der derzeitige unwürdige Umgang mit den Garnisonfriedhöfen den Prinzipien der russischen Gedenkkultur, nach denen die Toten Anspruch auf ewiges Ruherecht besitzen, den Interessen der Hinterbliebenen der Toten wie auch den Anforderungen des deutschen Denkmalschutzes, dem einige dieser Friedhöfe unterliegen, zuwiderläuft.
Sie (die Vereine) sind davon überzeugt, dass die russische Seite ihre Besorgnis über die Bestandsgefährdungen und Fehlentwicklungen teilt. Ohne sich in innere Angelegenheiten der russischen Seite einmischen zu wollen, halten es die unterzeichneten Vereine für sinnvoll und möglich, auf dem Verhandlungswege mit den zuständigen deutschen Behörden eine tragfähige und nachhaltige Regelung der Probleme der Bestandssicherung und Pflege der sowjetischen Garnisonfriedhöfe in Deutschland – eventuell mit russischer Kostenbeteiligung – herbeizuführen, die langfristig den Fortbestand und eine würdige Pflege dieser Objekte gewährleistet, und erklären hiermit ihre Bereitschaft, an deren Umsetzung entsprechend ihren Möglichkeiten mitzuwirken. Sie sind davon überzeugt, dass es gemeinsam gelingen kann, tragfähige Lösungen der geschilderten Probleme zu finden, die dem humanitären und partnerschaftlichen Geist der deutsch-russischen Zusammenarbeit in Kriegsgräberangelegenheiten und den Hoffnungen und Wünschen der betroffenen Menschen entsprechen.
Als positives Beispiel einer solchen Zusammenarbeit können die seit einiger Zeit laufenden Konsultationen unserer Vereine mit der Stadt Potsdam dienen (siehe Anlage). Im Ergebnis dieser Konsultationen wurden gemeinsame Konzeptionen und Lösugen entwickelt, die geeignet sind, als Grundlage für die Sanierung des sowjetischen Garnisonfriedhofes Potsdam, Michendorfer Chaussee, zu dienen (siehe Anlage). Leider hat die Botschaft der Russischen Föderation trotz entsprechender Offerten unserer Vereine bisher an diesen Konsultationen nicht teilgenommen. Sofern deren Ergebnisse aber Ihr Interesse finden, sind wir gern bereit, ihnen detaillierte Informationen darüber sowie über die übrigen 17 Garnisonfriedhöfe zur Verfügung zu stellen.
Unterzeichnet:
Vitaliy Kazakevych Präsident Gemeinsames Europa – gemeinsames Andenken e. V.
Cyrill Pech Vorsitzender Berliner Freunde der Völker Rußlands e. V.
Bernd Muck Stellv. Vorsitzender Brandenburgische Freundschaftsgesellschaft e. V.
Не принимают мои документы в консульском отделе. Володя ходил уже 3 раза. Делаю последний заход 22 октября . Еду за 2000 километров. Есть у вашей организации возможность сделать вызов( приглашение) нормальное ,чтоб открыли визу на год ?
Тема на сайте наверное уже никому не интересна, раз даже Вы находясь в Дрездене не нашли возможности с нами встретиться. Но это конечно Ваше личное дело.
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Цитата(sanata @ 10.11.2010, 15:20)
Тема на сайте наверное уже никому не интересна, раз даже Вы находясь в Дрездене не нашли возможности с нами встретиться. Но это конечно Ваше личное дело.
Наталья, пожалуйста, мы не оставляем этот вопрос.
Я провожал Игоря в Москве, но мы как-то упустили вопрос о возможной встрече в вашем институте. Игорь живёт не в Москве, и у него нет другой возможности, кроме, как через созданный и поддерживаемый им лично форум, как-либо участвовать в разрешении ситуации. Возможно, вы помните, что исторически в России все вопросы решаются в Москве. Из-за праздников у меня не состоялись некоторые встречи, так как нужные люди были в отпусках. Мне также чрезвычайно важно получить информацию о результатах завтрашнего заседания в Дрездене. Необходима точка отсчёта - любое решение будет обсуждаться или оспариваться. Пока решения нет.
Тема на сайте наверное уже никому не интересна, раз даже Вы находясь в Дрездене не нашли возможности с нами встретиться. Но это конечно Ваше личное дело.
Наталия, здравствуйте! Хочу Вам сказать, что "Тема" для многих форумчан интересна. Я бы даже сказал, что она резонансная и вызвала неоднозначные чувства - от протеста (против бюрократии и безразличия чиновников) до полной беспомощности( кто нас послушает, скорее всего даже слушать не станут). Может я не все правильно понял, но мне показалось, что вопрос о Советских захоронениях решается, и все будет решено правильно и достойно, уже в ближайшее время... Но похоже я ошибался? А что касается наших ребят, то думаю (мне хочется в это верить), что если они не смогли к Вам зайти, то на это была какая-то веская причина. Посмотрим, что Игорь на это скажет. И ещё, Наталия. Если можете, скажите, как мы, простые форумчане можем помочь в решении вопроса, касающегося реконструкции кладбища? Что на Ваш взгляд мы могли бы предпринять? Желаю Вам всего хорошего. С ув. Павел
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Что скажет Игорь? Я делаю все что можно по форуму и сайту. На основе собственной инициативы. Хочу здесь выразить особую благодарность в решении вопроса о захоронении Володе Васильеву. Спасибо ему . что он двигает эту тему. Не надо забывать , что у нас есть и основная работа. С удовольствием помогу и организую форумчан по этим вопросам.
И в институт я обязательно зайду в следующий раз. Вот только бы знать к кому там обращаться.
Насколько я себе представляю элементарные правила вежливости, прежде чем куда-либо идти, обычно получают приглашение. По-моему, такого приглашения не было? Или я что-то пропустил?
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Цитата(Alex @ 11.11.2010, 12:34)
Насколько я себе представляю элементарные правила вежливости, прежде чем куда-либо идти, обычно получают приглашение. По-моему, такого приглашения не было? Или я что-то пропустил?
И в институт я обязательно зайду в следующий раз. Вот только бы знать к кому там обращаться. [/b] [/color] [/quote]
Всем спасибо за комментарии!
Новости по мемориалу постараюсь сообщать. Приглашение, конечно, остается в силе. Вход к нам свободный. Вся информация о нас имеется на http://www.drki.de/ .
В прошлом году к нам заходил один из тех, кто жил в одной из комнат. Сейчас живет в Америке. Но нам было очень интересно услышать о его истории в этом доме.
Мне также чрезвычайно важно получить информацию о результатах завтрашнего заседания в Дрездене. Необходима точка отсчёта - любое решение будет обсуждаться или оспариваться. Пока решения нет.